Feierliche Einsegnung am Südertor in Lippstadt
Neun Mieterinnen und Mieter leben inzwischen in der ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaft Am Südertor in Lippstadt. Am Donnerstagnachmittag wurde sie gemeinsam mit dem neu eröffneten ambulanten Dienst feierlich eingesegnet.
„Natürlich hätten wir uns dazu einen größeren Rahmen mit Angehörigen und vielen Gästen gewünscht. Das ist aufgrund der derzeitigen Situation aber leider nicht möglich. Dennoch wollten wir nicht länger damit warten“, erklärte der Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP, Frank Pfeffer. Er wünschte den Seniorinnen und Senioren, dass sie in der WG das finden, was sie benötigen: eine Heimat, in der sie sich gut aufgehoben fühlen.
Lippstadts Bürgermeister Arne Moritz gestand, bei einer WG erst einmal an Studenten zu denken: „Aber auch meine Mutter, die sich mit ihrer Perspektive für den Lebensabend beschäftigt, hat die Möglichkeit einer Senioren-WG schon entdeckt.“ Er war sehr davon angetan, am Südertor eine fröhliche Runde anzutreffen, die über großzügige Gemeinschaftsräume und auch einen schönen Innenhof verfügt: „Den hätte ich hier, als ich durchs Treppenhaus nach oben ging, gar nicht vermutet.“
„Jeder trage des anderen Last“
Auch Pfarrer Thomas Wulf, Leiter des pastoralen Raumes Lippstadt, sah sich interessiert um. Er segnete die Gemeinschaftsräume und die Wohnräume der Mieterinnen und Mieter ein.
Für die kleine Andacht hatte er einen Schrifttext aus dem Galaterbrief ausgesucht. Daraus stammen die bekannten Sätze „Einer trage des anderen Last. Dann werdet Ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Pfarrer Wulf erklärte, warum dieses Wort aus der heiligen Schrift so gut zu diesem Anlass passt: „Auch von Ihnen als Mietern hat jeder schon mal einen guten und einen schlechten Tag. Und wenn es Ihnen mal schlechter geht, freuen Sie sich, wenn jemand anders, dem es gut geht, Sie wieder aufbaut.“
Und genauso sei es im Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Ist die Hausmanagerin nach einer OP noch nicht wieder voll einsatzfähig, übernimmt eben ihr Stellvertreter.“ So müsse das in einer WG funktionieren. Das sei gelebte, christliche Praxis.
Die Senioren fühlen sich in der WG sichtlich wohl. Sie stießen mit einem Glas Sekt auf die Einsegnung an. Anschließend gab es noch Kaffee und Kuchen. Mieter Dieter Rosentahl hatte den Rahmen für diesen Tag organisiert.
Nur noch drei Plätze frei
Jetzt sind nur noch drei Plätze in der Senioren-WG frei. „Und dafür haben wir bereits mehrere Interessenten“, sagt Hausmanagerin Dörte Jacobi. Doch gibt es in der Etage darüber noch zwölf weitere Plätze. Diese zweite WG soll ab dem kommenden Frühjahr bezogen werden.
Auch der gemeinsam mit den Senioren-WGs gegründete ambulante Dienst am Südertor entwickelt sich weiter. Er zählt bereits 30 Kunden.